Am heutigen Freitag ist es soweit: Wir feiern unseren 20ten Geburtstag. Eine unfassbare Zahl und zur Feier des Tages findet heute, nach 7 Jahren, auch wieder ein RL-Gildentreffen statt.
Als die Nebelkrieger am 11.04.2005 gegründet wurden, hätte sicher niemand der Gründer gedacht, dass es die Gilde auch 20 Jahre später noch geben würde. Aber so ist es gekommen. Im nachfolgenden möchte ich euch auf eine kleine Zeitreise mitnehmen:
Vor mittlerweile 13 Jahren (wie schnell die Zeit vergeht) bin ich gemeinsam mit einigen ehemaligen Gildenmitgliedern den Nebelkriegern mit beigetreten. Damals mit dem Plan, dass durch unseren Beitritt eine zweite Raidgruppe erstellt werden sollte. Nur einige Tage später hatte sich die damalige Gildenleitung dazu entschieden, die Gilde zu verlassen und den Rest zurückzulassen.
Also übernahmen ein Pärchen, ein griesgrämiger Magier und ich das Amt der Gildenleitung. Am Anfang hatten wir gerade so genug Spieler, um mit einer 10er Gruppe halbwegs stabil raiden zu können. Wir waren selbst überrascht, dass alles so hingehauen hat. So wuchs während „Mists of Pandaria“ eine kleine, aber feine Gemeinschaft wieder zusammen. Auch einige ehemalige NK’s kamen zurück und neue Spieler traten während dieses Addons bei, sodass wir im letzten Raid (Schlacht um Orgrimmar) einen 16-18er Raidkader hatten. Nein, wir gingen dann nicht mit zwei Gruppen los, sondern rotierten während dieser Zeit eine 10er Gruppe so, dass während des Raidabends alle Spieler aus dem Raidkader an dem Raid teilnehmen konnten – und was soll man sagen? Es hat funktioniert! Am Ende des Addons entschied sich das Pärchen aus der Gildenleitung dazu, sich lieber ihrem RL zu widmen und ich übernahm den Posten des Gildenmeisters.
Nach dem „Nebel“ kamen die „Kriegsherren“. So könnte ein gutes Buch klingen, es war allerdings eine der größeren Herausforderungen für uns als Gilde. Als „Warlords of Draenor“ erschien, war der Hype nahezu surreal. Alle wollten es spielen. Die Garnison als „quasi“ Housing und das „Back to BC“ Setting brachten viele Spieler dazu, dieses Addon vom Start weg sehr zu hypen. Wir starteten in das Addon mit zwei Raidgruppen, merkten allerdings nach einigen Monaten, dass dies zu viel Arbeit führte. „WoD“ wird mit Sicherheit als das Addon in Erinnerung bleiben, an dem es Blizzard, nach „Cataclysm“, mal wieder so richtig verkackt hatte. Nach nur wenigen Wochen war der Hype stark abgeflaut und wir bekamen so tolle Patches wie die Twitterintegration. Den Unkenrufen zu Trotz gab es viel Positives während dieser Zeit, so ist es uns gelungen, zum 10-Jährigen Gildengeburtstag wieder ein RL-Gildentreffen zu organisieren, welches bis einschließlich 2018 jährlich stattfand.
Das Ende von „WoD“ brachte uns das wohl bisher beste Addon „LEGION“. Gehyped von der zwei Gruppenthematik in „WoD“ wurden wir wahnsinnig und führten eine dritte Gruppe ein. Der Zuspruch wurde immer größer und wir bedachten aus Übermütigkeit heraus nicht die Konsequenzen. So erstellten wir während der Vorbereitungszeit auf „LEGION“ drei Gruppen. Der Schock war groß, als wir uns dann das erste mal in „LEGION“ einloggten und 77 Spieler in der Gilde online sahen. Spätestens da wussten wir, dass wir einen riesigen Fehler gemacht hatten. Dennoch starteten wir mit drei Raidgruppen. Diese Konstellation war mit Sicherheit die arbeitsintensivste Zeit als Gildenleitung während meiner Zeit bei den NK’s. Leider schlug dann das Schicksal im RL bei mir zu, weshalb ich im Dezember 2016 meinen Posten abgab und mich als F&F sowie in einer Beraterrolle wiederfand. Das sollte allerdings nicht lange so bleiben. Während meiner Zwangspause eskalierten die Gruppenkonstellationen und die neue Gildenleitung bekam es nicht hin, die Gilde im Sinne der NK’s weiterzuführen. Also kam es wie es kommen musste und nachdem mehr als die Hälfte aller Spieler gegangen waren, wurde ich gefragt, ob ich nicht wieder den Gildenmeisterposten übernehmen „möchte“. Dies tat ich und hatte eine Woche, in der ich alles versucht habe, die Nebelkrieger zu retten. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, was das für ein krasser Einschlag das war, man weiß quasi nicht, wo oben oder unten ist, muss sich wieder komplett neu reindenken. Aber auch diese Zeit haben wir geschafft und uns neu aufgebaut. Ab diesem Zeitpunkt war klar: Nie wieder zwei (oder mehr) Raidgruppen.
Nach „LEGION“ kam „Battle for Azeroth“. Das Addon welches wieder mal nicht wirklich gut ankam und der Zuspruch außerhalb der Raids nicht besonders positiv war. Die Gildenleitung wechselte erneut. Es war für mich nun die Zeit, die NK`s nach all den Jahren jemand Neuem zu übergeben. Aus der F&F Perspektive konnte ich mich nun nur noch „dem Spielen“ an sich widmen und andere waren dran.
Die Schattenlande kamen und damit auch die Entscheidung der damaligen Gildenleitung, die Gilde zu verlassen. Also übernahm ich auf Bitten eines Ur-Nks erneut die Leitung. Dies allerdings zu einem denkbar unglücklichen Zeitpunkt. Das Addon wurde bis dahin weder geplant, noch hatte ich ein vollständiges Offiziersteam. Unser Glück war, dass Blizzard den Release von „Shadowlands“ verschieben musste und wir somit die Zeit bekamen, das Addon gebührend vorzubereiten und alle Offiziersposten zu besetzen. Auch wenn „Shadowlands“ nicht vollends überzeugen konnte, wuchsen wir als Gilde wieder mehr zusammen und es entstand wieder eine tolle Gemeinschaft – und das zu einer Zeit, in der die Welt stillstand. Ebenfalls konnte ich mehr in den Hintergrund treten und im Verlaufe von „Shadowlands“ die Raidleitung an andere Spieler übergeben. Dazu hatten wir richtig „unnötigen“ Spaß mit Sylvanas..
Die Drachen erwachten auf ihrer Insel und bei uns in der Gilde die Lootgeilheit einzelner Spieler. Dadurch, dass Blizzard einiges am Lootsystem mit dem Start von „Dragonflight“ änderte, entschieden wir uns dazu, den Loot zunächst zentral durch die RL, später über ein so genanntes Council zu verteilen. Dies klappte mehr oder weniger gut, wenngleich das Loot-Theater nicht ausblieb und wir feststellen mussten, dass der Aufwand für eine RL-Gilde viel zu hoch war und der Frust aller Beteiligten enorm. Das ganze gipfelte darin, dass es mitunter zur Trennung einzelner Spieler kam. Am Ende des Addons entschieden wir uns, wieder auf ein einfacheres System mit dem SKS umzustellen, welches einfach besser zu uns als Gilde passt. Ebenfalls verließen uns einige langjährige NKs, um sich neuen Herausforderungen zu widmen. Die Planungen des aktuellen Addons mussten daher das ein oder andere Mal einer neuen Offi-Konstellation weichen, bis wir als Team TWW vorbereiten konnten. Eine der Entscheidungen war, Raidleitung künftig auf mehreren Schultern zu verteilen.
Der “Krieg im Innern” kam und wir stehen nun heute hier. Im ersten Content hat uns Ansurek einige Nerven gekostet und wir benötigten viele, viele, viele Trys bis wir vor dem Start des neuen Contents clearen konnten. Diesen Erfolg, den Content auf HC zu clearen, schafften wir als Gilde in jedem Addon, bevor die neue Raidsaison startete. Ebenfalls konnten wir nach einigen Jahren (zuletzt in „Shadowlands“) mal wieder den Mythic-Modus testen. Der aktuelle Content läuft bei uns enorm gut und aktuell haben wir bereits mehr als die Hälfte der Bosse im HC-Modus down. Wir haben einige tolle neue Spieler gewinnen können, was in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich ist. So blicken wir derzeit auf einen sehr gut besetzten Raidkader und werden in den kommenden Wochen den HC-Modus versuchen zu clearen.
Wie geht es nun weiter?
Heute beim Schreiben dieses Textes, fallen mir immer und immer mehr Geschichten ein, welche ich und wir in den letzten Jahren alles erlebt haben. Neben dem ganzen Mist, den wir alle durchstehen mussten, überwiegt aber ganz klar das Positive und sowas wie ein Gefühl von Ehre. Wenn man überlegt, dass wir heute als Gilde unseren 20ten Geburtstag feiern dürfen, dann ist das nicht selbstverständlich. Es bedarf vor allem dies: viel Arbeit, Mut, Nerven und ganz viel Kommunikation. Das alles konnte ich nicht alleine bewerkstelligen. Ohne die NKs und ohne die Arbeit von vielen Offizieren, wären wir nicht mehr da. Stellvertretend möchte ich mich bei folgenden (ggf. ehemaligen) Offizieren bedanken:
Anckzunamun, Stormranger, Galilio, Fabeni. Zeplix, Desognar, Rengan, Talim, Ebbe, Chikro, Dafra, Qingling, Baschtl.
Ein besonderer Dank geht an Berenis, der leider gesundheitlich mit dem Spielen aufhören musste, für mich immer eine der größten Stützen war. Er hat mir, egal zu welcher Uhrzeit, zugehört und mir ehrlich und unverblümt seine Meinung gesagt. Danke dafür, du wirst hier sehr vermisst.
Und natürlich meinen aktuellen Offizierskollegen: Elmsfeuer, Atheenos, Tura, Yorndar und Muhdy.
Ohne die Arbeit jedes Einzelnen könnte ich heute nicht diesen Text schreiben. Daher kann ich nun heute beim RL-Gildentreffen mit einigen NK’s auf unseren Gildengeburtstag anstoßen, freue mich mit euch allen auf weitere tolle Jahre und noch viele weitere Geburtstage. Daher: Vielen Dank an alle Nebelkrieger (auch an die Ehemaligen).
Was bleibt nach all den vielen Gildentreffen, Ereignissen und vielen, vielen lustigen Raidabenden? Wir bleiben! Und das ist auch gut so, in einer Zeit, in der man im RL nicht mehr weiß wo hinten und vorne ist, die politische Lage nicht immer gerade rosig aussieht, sind wir genau der Rückzugsort, der uns alle vom manchmal blöden RL ablenken lässt – und das mit dem großen Aspekt, eine RL-Gilde zu sein 😉
Daher: lasst uns gemeinsam in eine positive Zukunft blicken!
Rechtherzlichen Dank für eure Aufmerksamkeit
Maluson